Im Netz kursieren immer mal wieder Aussagen über Lebensmittel und Essgewohnheiten, die einen vermeintlich guten Ruf, aber auch einen eher schlechten Ruf haben. Oft werden auch über Generationen hinweg falsche Aussagen getätigt, die große Verunsicherungen bei der eigenen Ernährung auslösen. Im Folgen findest du einen kleinen Auszug über aufgedeckte Ernährungsmythen.
1. Fett ist ungesund
Laut DGE (Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V.) besteht die empfohlene Tageszufuhr an Makronährstoffen zu 55% aus Kohlenhydraten, zu 15% aus Proteinen und zu 30% aus Fetten. Das bedeutet, dass fast ein Drittel der täglichen Ernährung aus Fett bestehen sollte. Wichtig hierbei ist zu wissen, dass Fett nicht gleich Fett ist. Besonders ungesunde Transfette, wie sie z.b. in Chips, Crossaints oder Fertiggerichten enthalten sind, sollten so selten wie möglich verzehrt werden. Die bessere Wahl bieten da gesunde Fette, die z.B. in Nüssen, Ölen oder fettreichem Fisch enthalten sind. Fett hat eine wichtige und essentielle Funktion für den Körper. Wir benötigen Fett für die Aufnahme fettlöslicher Vitamine (Vitamin A, E,D und K), als Energielieferant, als Schutz unserer Organe und vor Kälte und als Baustein unserer Zellen. Fett macht als nicht gleich fett, sondern ist wichtig für unsere Gesundheit. Es ist eben nur wichtig welches Fett wir essen.
2. Lightprodukte helfen beim Abnehmen
Hier wären wir eigentlich wieder beim ersten Punkt - nämlich dem Irrglauben, dass Fett dick macht. Natürlich solltest du stets darauf achten, welche Lebensmittel du konsumierst und wie hoch der Fettanteiul dieser ist, doch Lightprodukte sind dabei definitiv keine gute Wahl. Sie beinhalten zwar weniger Fett, doch steckt in ihnen, um für den Konsumenten einen immer noch guten Geschmack zu erlangen, oft mehr Zucker als in den herkömmlichen Produkten. Und dann ist es am Ende vielleicht nicht das Fett, was sich auf den Hüften absetzt, sondern die Kalorien, die der Zucker mit sich bringt. Es gibt auch viele Lightprodukte, die statt Zucker Süßstoffe beinhalten und z.B. für Diabetiker die bessere Wahl sind. Dennoch gelten Süßstoffe als schädlich für den Darm und können das Darmmikrobiom negativ verändern.
Ein anderer Punkt könnte sein, dass der Begriff "light" einen dazu verleitet, dass größere Mengen konsumieren werden, da sie eben einen gesunden Ruf haben.
Aber auch hier gilt wie bei allem anderen auch - die Dosis macht das Gift!
3. Kohlenhydrate machen dick
Kohlenhydrate sind im Vergleich zu Proteinen und Fetten nicht essentiell für den Körper. Das bedeutet, der Körper kann selbst herstellen, was er braucht. Dennoch gibt es eine Vielzahl von Vorteilen, die Kohlenhydrate mit sich bringen und sie sind längst nicht so ungesund wie ihr Ruf ist. So sind sie zum Beispiel der größte Energielieferant für den Körper. Außerdem beeinflussen sie unseren Blutzucker, unsere Darmgesundheit und unser Sättigungsgefühl. Achtet bei der Wahl der Kohlenhydrate aber eher auf langkettige als kurzkettige Kohlenhydrate. Letzere sind Einfachzucker und z.B. in Obst und Süßigkeiten enthalten. Der Körper kann diese schnell verwerten, gibt uns sehr schnell Energie und unser Blutzucker steigt rasch und sinkt schnell wieder ab. Dies hat oft Heißhungerattacken zu Folge, weil uns Einfachzucker nicht lange satt halten. Langkettige Kohlenhydrate sind Mehrfachzucker und z.B. in Kartoffel oder Vollkornprodukten enthalten. Diese lassen den Blutzucker langsam ansteigen und halten uns länger satt. Daher sollte die Wahl des Öfteren auf die langkettigen Kohlenhydraten fallen, wenn der Fokus auf der Sättigung liegt. Obst sollte dennoch nach wie vor verzehrt werden, da es neben Fruchtzucker eine Vielzahl an Vitaminen und Mineralstoffen bietet. (Dann aber eher in seiner puren Form, als in Größen Mengen, die z.B. in einem Smoothie verarbeitet wurden -> siehe Punkt 7).
4. Der Körper braucht regelmäßige Detoxkuren
In den Medien ist oft die Rede von Detoxkuren, die den Körper gezielt entgiften sollen. Als besonders wirksam werden dafür Saftkuren, Apfelessig oder Wasser mit Zitrone und Gruke angepriesen. Per se sind diese Getränke auch nicht schlecht, doch zum Entgiften helfen sie wohl eher weniger. Wahrscheinlich geht es bei diesen Vorschlägen eher um gutes Marketing, denn der Körper benötigt keine dieser Entgiftungskuren. Der Grund dafür ist, dass sich der Körper täglich selbst reinigt. Alle schädlichen Stoffe, die wir einnehmen, werden mit Hilfe von Magen, Darm, Nieren und Leber ausgeschieden. Damit du dich stets fit und gesund fühlst, solltest du statt auf Entgiftungskuren eher auf eine gesunde und ausgewogene Lebensweise setzen.
5. Veganer können sich nicht gesund und ausgewogen ernähren
Veganer sollten bei ihrer Ernährung darauf achten, dass sie besonders ausgewogen und gut geplant ist. Ein Ernährungsplan, der alle wesentlichen Nährstoffe wie Vitamine, Mineralstoffe, Ballaststoffe, Kohlenhydrate, Proteine und gesunde Fette beinhaltet, ist da das A und O. Selbstverständlich gilt das nicht nur bei einer veganen Ernährung. Besonders empfehlenswert ist es, wenn der Speiseplan viel Obst und Gemüse beinhaltet sowie Vollkornprodukte und Hülsenfrüchte. Letztere sind super Ballastoff- und Proteinquellen. Ebvenso Tofu ist da ein gern gewähltes Mittel. Veganer müssen beachten, dass pflanzliches Eisen nicht so gut wie tierisches Eisen vom Körper aufgenommen wird. Wenn eisenhaltige Lebensmittel jedoch in Kombination mit Vitamin C eingenommen werden, wird die Eisenaufnahme dabei um ein Vielfaches erhöht. Was Veganer auf jeden Fall berücksichtigen sollten, ist die Einnahme von Vitamin B12. Dieses kommt nahezu nur in tierischen Lebensmitteln vor und sollte daher supplementiert werden.
Es gibt sicherlich Vieles, was berücksichtigt werden muss, wenn man wirklich alle Nährstoffe zu sich nehmen möchte. Aber, meiner Meinung nach, geht das bei jeder Ernährungsform. Ich kenne auch viele Menschen, die sich nicht vegan ernähren und sich definitiv nicht ausgewogen ernähren. Das heißt - wer sich vegan ernährt, hat nicht automatisch Mangelerscheinungen und wer sich nicht vegan ernährt, macht nicht automatisch alles richtig.
6. Smoothies sind gesund
Bei Smoothies sollte Vorsicht geboten sein. Nach außen hin wirken sie gesund, da sie viel Obst und Gemüse enthalten, doch da der Große Inhalt püriert wird, kann es oft trügerisch sein welche Große Mengen du dadurch zu dir nimmst. Und so können in einem Smoothie schonmal locker zwei bis drei Bananen oder anderes süßes Obst enthalten sein. Damit nimmst du hohe Mengen Zucker zu dir ohne es bewusst zu merken. Sinnvoller ist es, sich einen kleinen Obst- oder Gemüseteller als Snack zu gönnen oder, einen Smoothie mit höherem Gemüseanteil zu mixen oder wenn du gerne süße Getränke zu dir nimmst, dir einen Fruchtsaft im Verhältnis 1:3 mit Wasser zuzubereiten. Besonders ungesund sind übrigens fertige Smoothies aus dem Supermarkt, denn diese sind oft noch zusätzlich mit Zucker und anderen Zusatzstoffen versehen.
7. Bananen sind Kalorienbomben
Bananen sind schon bei den Allerkleinsten von großer Beliebtheit, weil sie nicht nur eine angenehme Süße haben, sondern sich auch prima zu Mus verarbeiten lassen. Bananen haben jedoch einen sehr hohen Zuckeranteil, vor allem je weiter sie gereift sind. Allerdings darf nicht vergessen werden, dass eine Banane neben Fruchtzucker auch viele wichtige Vitamine und Mineralstoffe enthält, darunter Vitamin B6 und Folsäure sowie Kalium und Magnesium. Daher ist sie auch besonders bei Sportlern beliebt, weil sie neben den Inhaltsstoffen auch schnell Energie liefert. Außerdem eignen sich Bananen auch super zum Abnehmen, denn sie sind super Sattmacher. Also keine Scheu vor Bananen. :)
8. Dunkles Brot ist gesünder als helles Brot
Dunkles Brot ist oft ein Indiz dafür, dass es sich dabei um Vollkorn handelt. Und Vollkorn ist in der Regel gesünder als Backwaren aus Weißmehl, da es mehr Ballaststoffe, Nährstoffe und einen niedrigeren glykämischen Index enthält. Das bedeutet, dass der Blutzuckerspiegel bei Vollkornprodukten viel länger konstant bliebt und demnach auch länger satt macht, als es bei Weißmehlprodukten der Fall ist. So treten demzufolge auch nicht so schnell Heißhungerattacken auf. Oft ist es jedoch so, dass das abgepackte dunkle Brot, was es im Supermarkt zu kaufen gibt, seine dunkle Farbe durch Einfärbung enthält. Für die Farbe werden oft Rübenzucker oder Malzextrakt verwendet, was beides nicht gerade gesund ist. Achtet beim Kauf von abgepacktem Brot unbedingt auf die Inhaltsstoffe. Je kürzer die Liste ist, umso gesünder ist es in der Regel auch. Und die Wahl sollte dabei eher auf Vollkornprodukte fallen.